Bonsai, Beistellpflanzen und Ikebana

Bonsai - Bonsai Arboretum, Kusamono und Ikebana

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Bonsai

Über ...

Die Kunst Bonsai zu gestalten ist schon sehr alt. Sie stammt ursprünglich aus China, wurde aber dann von buddhistischen Mönchen nach Japan importiert wo sie sich dann über die Jahrhunderte weiterentwickelte.
In einfachen Worten gesagt geht es bei Bonsai darum, das was die Natur uns an Bäumen und Landschaften vorgibt, im Kleinen (in der Schale) zu gestalten. Nichts anderes bedeutet das Wort Bon-sai (Baum in der Schale).
Aus Japan dann verbreitete sich die Bonsaikunst in alle Welt und hat heute viele Anhänger rund um den Globus.
Bei der Gestaltung eines Bonsais spielt der Mensch gewissermaßen den Teil der Natur, der sich auf das Wachstum und die Form des Baumes bezieht. Viele Bäume wachsen z.B. durch Wildverbiß nur krüppelig und bleiben sehr klein, besitzen aber meist eine reichere Verzweigung, als ihre normal gewachsenen Artgenossen. Diesen Wildverbiß simuliert man bei der Bonsaigestaltung durch geziehlten Rückschnitt der Äste und Triebe.
Auf Schneelasten im Winter reagiert ein Baum mit einer Änderung der Wuchsrichtung nach unten. Auch dies simuliert man in der Bonsaikunst durch Drahten oder Abspannen der Äste.

Ein Baum in der Natur, der nur sehr wenig Lebensraum besitzt (z.B. wenn er wie in den nächsten beiden Bildern gezeigt auf dem Felsen wächst), wird klein und knorrig bleiben und nicht selten wächst er, wenn er an exponierter Stelle steht, nach unten. Auch wachsen gerade an windexponierten Stellen den meisten Bäumen die Äste in die der Windrichtung abgewante Seite, während die Äste auf der Windseite eher klein und mager sind, oder sogar ganz fehlen.
So ist es nicht verwunderlich, daß die ältesten und wohl auch schönsten Bonsai in der Natur gesammelt wurden und dann in der Schale unter optimalen Bedingungen weiter kultiviert wurden.
Zieht man aber vom Sämling an ein Bäumchen groß entwickelt sich häufig eine sehr enge Bindung zwischen Mensch und Pflanze; der Mensch kümmert sich um die Bedürfnisse des Baumes und der Bonsai dankt es ihm mit üppiger Blütenpracht und kräftigem Wachstum.

Im Bild links sieht man die Art des Baumwachstums, von der die Kaskadenform in der Bonsaigestaltung abgeleitet ist. Das Bild zeigt eine Kiefer auf der Schwäbischen Alb, die in einer schmalen Felsspalte Halt gefunden hat. Ihre Baumkrone neigt sich weit vom Felsen weg nach unten.
Solche vom 'Leben' gezeichneten Baumveteranen dienen dem Bonsaigestalter sehr oft als Vorbilder, wenn sie ihre Bäumchen gestalten.
Wer intensiv mit Bonsai arbeitet wandert mit viel offeneren Augen durch die Natur, er nimmt die Pflanzen (vorwiegend Bäume natürlich) um sich herum mehr wahr, er erfaßt ihre Form, ihre Struktur, ihr Alter und vieles mehr.
Diese Menschen nehmen sich auch Zeit, die Natur um sie herum intensiv zu betrachten, anstatt wie ein D-Zug blind für 'Rechts' und 'Links' durch den Wald zu rennen.

Natürlich kommen viele solcher Menschen irgendwann auf die Idee, eine Kamera mitzunehmen, um besonders schöne Bäume im Bild festzuhalten. Es wäre lästig, wenn man jedesmal an den Platz wandern müßte, an dem man einen besonders schönen Baum entdeckt hat, wenn man einen Bonsai in ähnlicher Weise gestalten will.
Einen Bonsai zu gestalten ist - in einfachen Worten ausgedrückt - die Nachahmung von großen und (sehr) alten Bäumen in der Natur im Kleinen mit eher jungen Pflanzen; d.h. man versucht, dem Bonsai ein möglichst altes Aussehen zu verleihen.
Um dies zu erreichen, sind einige Kenntnisse vonnöten, die man sich leicht durch das Studium entsprechender Literatur sowie das genaue Betrachten der Bäume in der Natur aneignen kann.
So sind z.b. bei alten Bäumen die Äste waagerecht oder leicht nach unten geneigt, während sie bei jungen Bäumen eher nach oben streben. Jeder Ast ist bestrebt, so viel Licht wie möglich zu erhalten.
Bäume an exponierten Stellen (wie z.B. der im Bild oben) wachsen häufig in sehr skurril anmutenden Formen. sie sind Wind und Wetter stark ausgesetzt und man findet knorrige, verdrehte Äste, einen beinahe völlig entrindeten Stamm oder von der Bodenerosion freigelegte Wurzeln.

 
 
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